Wir suchen Paten

Die älteren Mönche in Sera sind Flüchtlinge aus Tibet; ihre Familien leben oft noch in Tibet, was bedeutet, dass sie keine familiäre Unterstützung haben. Sie haben unter Lebensgefahr den Himalaya überquert, um in Indien die traditionelle tibetisch-buddhistische Ausbildung zu erhalten, die in Tibet nicht mehr möglich ist. Ihr eigenes Land ist nicht mehr frei.

Heute kommen die jungen Novizen meist aus armen tibetischen Familien in Nepal oder Indien. Ihre Eltern oder Großeltern sind aus Tibet geflohen und können ihre Kinder finanziell nicht unterstützen. Oft sind es auch Waisenkinder, die im Kloster aufgenommen werden.

In der Klosteruniversität erhalten die jungen Mönche neben dem traditionellen buddhistischen Unterricht eine sehr gute, kostenlose Schulbildung. Der Abschluss der 10. Klasse ist staatlich anerkannt. Der Unterricht beginnt früh am Morgen um 6.00 Uhr mit dem Lernen buddhistischer Texte, gefolgt von der allgemeinen Schulausbildung. Abends werden erneut buddhistische Texte gelernt oder es finden Debatten statt. Ab der 5. Klasse beginnen die philosophischen Studien. Ein Studium kann bis zur Geshe-Ausbildung bis zu 30 Jahre dauern.

Alle Mönche haben eine freie Unterkunft und erhalten vegetarisches Essen aus der Großküche – dank des von Lama Zopa Rinpoche gegründeten Sera Je Food Fund. Was sie darüber hinaus benötigen, kann das Kloster im Allgemeinen nicht bereitstellen – dafür müssen sie selbst aufkommen. Sie benötigen Kleidung, Bücher, Unterrichtsmaterial, medizinische Versorgung und Dinge des täglichen Bedarfs. Dies kann nur durch Spenden ermöglicht werden.

Wir bitten Sie um Ihre Hilfe, indem Sie eine Patenschaft für einen oder mehrere Mönche übernehmen.

Für uns ist es eine wundervolle Gelegenheit, Mitgefühl und Freigebigkeit zu praktizieren. Briefwechsel mit Ihrem Patenmönch und auch Besuche im Kloster sind möglich. Zum Kloster gehört ein schönes Gästehaus, in dem frisch zubereitetes Frühstück und Abendessen angeboten werden. Wenn Sie Unterstützung für einen Klosterbesuch benötigen, stellen wir gern die notwendigen Kontakte her.

Wer seinem Patenmönch einmal im Jahr eine besondere Freude machen möchte, kann ihm per Extraspende eine neue Robe für 35 Euro schenken. Ebenso ist es möglich, ein Paar neue Schuhe mit einer Extraspende von 25 Euro zu schenken oder man spendet etwas, um eine Reise nach Bodhgaya zu den Belehrungen und Einweihungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu ermöglichen.

Wir suchen auch Paten für ältere Mönche, die ihr Studium abgeschlossen haben und von denen einige den Geshe-Titel erlangt haben. Gerade die älteren Mönche brauchen unsere Hilfe, zum Beispiel für medizinische Versorgung im Krankheitsfall. Wichtig ist zu wissen, dass auch nach dem Studium und dem Erlangen des Geshe-Titels die Ordinierten weiterhin völlig mittellos sind. Einige arbeiten als Lehrer oder in der Verwaltung des Klosters, dies geschieht jedoch auf ehrenamtlicher Basis und wird nicht finanziell vergütet. Andere widmen sich ganz der Praxis der Lehre des Buddha und absolvieren Klausuren. Wer keine familiäre Unterstützung bekommt, benötigt daher die Hilfe einer Patenschaft.

Worte Seiner Heiligkeit über die Freigiebigkeit:

„Es ist auch Bestandteil der Übung von Freigebigkeit, dass man den eigenen Besitz ohne das geringste Gefühl von Geiz und ohne Hoffnung auf eine Gegenleistung weggibt. Wenn ihr Freigebigkeit praktizieren wollt, ist es sehr sinnvoll, kranken Menschen und auch den Mönchsuniversitäten mit philosophischen Studiengängen, die viele junge Mönche in der Dharma-Praxis ausbilden, Gaben darzubringen.“

S. H. der XIV. Dalai Lama in ‚Der Stufenweg zu Klarheit, Güte und Weisheit‘ Diamant – Verlag 1998, Seite 188

 „Heutzutage gibt es in unseren klösterlichen Einrichtungen viele Mönche und Nonnen aus der Himalaya-Region. Sie studieren Bücher, die von den siebzehn Meistern von Nalanda verfasst wurden, und tragen so dazu bei, diese große und tiefe Tradition am Leben zu erhalten, die ich für einen unschätzbaren Teil der menschlichen Kultur halte. Sie besteht aus einem nicht-schädigenden Verhalten und der philosophischen Sichtweise des abhängigen Entstehens, für die sich auch Wissenschaftler interessieren.“

S. H. Dalai Lama am 17. Mai 2020 (Second Day of Teachings in Dharamsala)